Zika-Alarm
Hautausschlag bei Zika-Infektion
©Fotos: wikipedia
Das Zika-Virus gehört zur Familie der Flaviviren. Es wurde 1947 erstmals bei einem Affen im Zikawald in Uganda isoliert. Größere Ausbrüche beim Menschen wurden 2007 in Mikronesien und ab 2013 in anderen Inselstaaten im pazifischen Raum beobachtet.
Aktuell breitet sich das Virus in Mittel- und Südamerika aus. Aktuelle Karten stellen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zur Verfügung.
Überträger von Zika sind Stechmücken der Gattung Aedes – in bisher bekannten Ausbrüchen vor allem die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, die in weiten Teilen der Tropen und teilweise auch in den Subtropen verbreitet ist. Allerdings gelten auch die in gemäßigten Breiten vorkommenden Asiatischen Tigermücken Aedes albopictus als übertragungskompetent.
Erkrankung
Beim Großteil der Menschen verläuft die Zika-Infektion asymptomatisch. Bei den übrigen kommt es zu Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung, Fieber und einem juckenden Hautausschlag.
Die Symptome treten in einem Zeitraum von drei bis 12 Tagen (meist drei bis sieben Tage) nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an. Ein möglicher Zusammenhang zwischen einer ZikaVirusinfektion in der Schwangerschaft und Mikrozephalie wird derzeit untersucht.
Die
Diagnose der frischen Infektion ist schwierig. Anhand des klinischen
Krankheitsbild lässt sich die Diagnose nicht
sicher stellen.
Differentialdiagnostisch kommen in erster Linie Dengue und
Chikungunja in Betracht.
Am
zuverlässigsten ist der direkte Nachweis des Virus, der allerdings
nur in den ersten Krankheitstagen und nur in wenigen spezialisierten
Labors möglich ist. Der Test auf Antikörper (Abwehrstoffe) im Blut
ist neuerdings auch möglich. Diese Spezial-Untersuchungen können im
Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg durchgeführt werden.
Länder, in denen Zika-Virus-Infektionen durch Stechmücken-Übertragung in der Vergangenheit aufgetreten sind (Stand: Januar 2016). ©wikipedia
Es gibt keine Medikamente, mit denen die Infektion gezielt behandelt werden kann. Wie bei allen anderen viralen Erkrankungen ohne kausale Therapiemöglichkeit wird symptomatisch behandelt: schmerz- und fiebersenkende Medikamente, Ruhe, ausreichend Flüssigkeit.
Prävention
Einen Impfstoff gegen Zika-Viren gibt es nicht. Reisende in tropische Länder sollten sich gegen Stechmücken schützen. Hinweise für Reisende nach Brasilien sind auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes abrufbar. Spezielle Hinweise für Schwangere, die in tropische Gebiete reisen wollen, hat die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) veröffentlicht. Partner von Reiserückkehrern aus Zika-Gebieten sollten sich drei bis vier Wochen mit einem Kondom schützen, insbesondere schwangere Frauen.