Interview mit Prof. Christoph Spinner, Lokaler Co-chair von Aids2024
An München wird man sich noch lange erinnern
Prof. Christoph Spinner
Neue
IAS Präsidentin
ist die Brasilianerin
Beatriz Grinsztejn,
President-Elect Kenneth
Ngure aus Kenia
13th IAS Conference on HIV Science in Africa
– Kigali – Rwanda
Monday 14 July 2025 -
Thursday 17 July 2025
Der Kongress ist vorbei. Erleichtert?
CDS: Ja, sehr! Die 25. WeltAIDSKonferenz 2024 war eine herausragende und tolle Konferenz. Über 11.000 Delegierte, davon 9.500 Personen vor Ort, spannende neue Daten und eine wirklich sehr gute Stimmung haben die Konferenz einzigartig gemacht. Die Woche war anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Ich hätte jetzt gerne etwas Urlaub, doch leider ist in der Klinik viel liegen geblieben, sodass der Urlaub noch warten muss.
Ein Rückblick in drei Sätzen?
CDS: Die Konferenz war spannend, lebendig und die Atmosphäre in der Messe München herausragend gut. Es gab bahnbrechende Neuigkeiten zu Therapie und Prävention, aber wir haben auch gesehen, dass es selbst 40 Jahre nach der erstmaligen Beschreibung von HIV und AIDS immer noch einen immensen Forschungsbedarf gibt. Die Anwesenheit des amtierenden Bundeskanzlers, der Exekutivdirektorin von UNAIDS Winnie Byanama, der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und vieler anderer Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger haben die Bedeutung der Konferenz unterstrichen. Ich denke, an München 2024 wird man sich noch lange erinnern. Danke an alle, die den gemeinsamen Erfolg möglich gemacht haben.
War Deutschland und München ein guter Gastgeber?
CDS: Deutschland, Bayern und München haben sich von seiner besten Seite gezeigt! Es war spürbar, dass alle die Konferenz wirklich wollten!
Gab es auch Pannen?
CDS: Nein, tatsächlich keine relevanten Pannen. Bis auf kleinere Schwierigkeiten beim Catering in den Morning-Sessions, hier hat Käfer noch etwas Luft nach oben, gab es keine Probleme. Die Organisation war top!
Was würden Sie heute anders machen?
CDS: Nichts – wenn wir die Konferenz reproduzieren könnten, wäre ich sehr glücklich.
Die Kleidung auf dem Kongress war bunt, häufig traditionell. Sie trugen bei der Eröffnung und offiziellen Anlässen Krawatte. Ein Plädoyer für dieses Kleidungsstück?
CDS: Kleider sind vielfältig und machen Leute. Die Krawatte ist nicht mein persönliches Lieblingsaccessoire, aber passt einfach zu einem formellen Anlass. Deshalb zur Eröffnung Anzug und Krawatte und zum Schluss bayerische Tracht als Hommage an den Gastgeber, denn ich bin ja kein eingeborener Bayer. Glücklicherweise ist in der Infektiologie vieles erlaubt.