Mpox-ausbruch
Was wissen wir? Was müssen wir tun?
MPOX Virus© NIAID
Kleine MPOX-Ausbrüche gab es in Afrika immer wieder. So wurden 2022 rund 40.000 Fälle registriert. Im ersten Halbjahr wurde jedoch ein deutlicher Sprung nach oben beobachtet: 17.541 Fälle und 517 Todesfälle in 13 afrikanischen Ländern. Im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum 2022 bedeutet das eine Zunahme um 160% bzw. 19%, wobei 96% der Fälle aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC) gemeldet wurden. Dort scheint sich die Epidemie insbesondere über heterosexuelle Kontakte auszubreiten. In Europa wurde bisher nur ein Fall bei einem Reiserückkehrer aus der DRC beschrieben.
Um die Epidemie einzudämmen, werden laut WHO und vielen anderen Organisationen rund 10 Millionen Impfdosen gebraucht. Die afrikanische CDC und der europäische Hersteller Bavarian Nordic haben bereits eine Kooperation gegründet mit dem Ziel, die Impfstoffherstellung in Afrika voranzubringen. Deutschland spendet 100.000 Pocken-Impfungen aus Militärbeständen.
MPOX-Impfstoffe
Geographic distribution of reported mpox cases, the Democratic Republic of the Congo, 1 January to 26 May 2024 (n=7 851)© https://www.who.int
In Deutschland zugelassen sind die Impfstoffe Imvanex® uns Jynneos®, die ursprünglich gegen die klassischen Pocken entwickelt wurden, aber auch gut gegen MPOX schützen. Seit dem MPOX-Ausbruch bei MSM 2022 empfiehlt das RKI die Impfung der damaligen MSM-Risikogruppe.
Diese Indikation besteht nach wie vor – auch wenn nicht absehbar ist, ob der neue Clade Ib-Stamm Anschluss an „internationale Netzwerke“ findet. Personen mit früherer Pockenimpfung sollten einmal, Personen mit fortgeschrittener Immunsuppression oder nicht Geimpfte sollten zweimal geimpft werden.
Derzeit übernehmen aber nur wenige Krankenkassen die Kosten. Der Apotheken-Preis für eine Dosis Imvanex®, das als Einzeldosis erhältlich ist, beträgt aktuell knapp 199,-- €.