Meldungen
Nachruf
Dr.
Stefan Preis (*1970
† 2024)
Dr. med. Stefan Preis, Gründer und Leiter der Clinovate NET ist im Juli 2024 im Alter von 54 Jahren verstorben.
Sein Unternehmen Clinovate ist zusammen mit der MUC Research seit vielen Jahren im Bereich klinische Forschung verlässlicher Kooperationspartner für die dagnae, zum Beispiel im Rahmen der Prophet- oder FindHIV-Studie, wie auch für die pharmazeutische Industrie.
Die breit gefächerten Interessen von Stefan Preis, seine Ausbildungen zum Elektroniker und Rettungssanitäter sowie das Medizinstudium führten ihn 1999 als freiberuflichen Mitarbeiter in die HIV-Schwerpunktpraxis von Dr. med. Eva Jägel-Guedes und Dr. med. Hans Jäger, damals im Vorstand der dagnae. Schnell hat er die Leitung der IT in Praxis und Labor übernommen und elektronische Innovationen auch in der Forschungsabteilung entscheidend vorangetrieben. Parallel betreute er auch andere HIV-Schwerpunktpraxen und promovierte bei Prof. Dr. med. Johannes Bogner an der LMU München.
Ab 2014 verlagerte er den Schwerpunkt der Clinovate auf die Bereiche klinische Forschungsdatenbanken, web-basierte medizinische Softwareanwendungen und elektronische Studienplattformen. Sein Ziel war insbesondere die Automatisierung elektronischer Prozesse, dazu zählte auch die automatisierte Datenextraktion aus den elektronischen Patientenakten zur Nutzung für die klinische Forschung. Bereits als die Ziffern für die HIV-Qualitätssicherung eingeführt wurden, hat er eine automatisierte Maske für die Dokumentation programmiert, die weiterhin von einigen HIV-Schwerpunktpraxen genutzt wird. Aufgrund erhöhter Anforderungen im Bereich der klinischen Forschung hat er die Clinovate zudem vor zwei Jahren im Bereich lnformationssicherheit zertifizieren lassen.
„Geht nicht“ gab es nicht für ihn. Weiterentwicklung und Innovation waren für den Visionär Stefan Preis stets Basis seines Handelns. Sein Team wird in seinem Sinne weiterarbeiten.
Beruflich wie auch privat war er äußerst offen und zugewandt, hilfsbereit in jeder Lebenslage, begeisterungsfähig und spontan.
Stefan Preis wird als gefragter Experte, Kollege und Freund schmerzlich vermisst. Die positive Erinnerung an ihn wird bei allen, die ihn kannten, stets lebendig bleiben.
CME Sexuell übertragbare Infektionen
Das CME-Modul zum Schwerpunkt STI ist online abrufbar ab Januar 2025. Kreuzen Sie eine der vier Antwortmöglichkeiten an, speichern und diePDF aninfo@hivandmore.de mailen. Sie erhalten dann umgehend Ihr Zertifikat.
https://www.infectionandmore.de/cme/index.html
Leserbrief zum Beitrag
WeltAidsKongress 2024
Sehr geehrte Lesende, sehr geehrte Frau Dr. Pauli,
in der aktuellen Ausgabe 3 der Zeitschrift „Infection & more“ wurde auf Seite 8 ein Kommentar zur professionellen Moderation des Abends eingeleitet mit „Die spargeldünnen Moderatorinnen…“. Wir empfinden diese Bewertung von Äußerlichkeiten, die in keiner Weise mit der Gestaltung des Abends oder der beruflichen Leistung der Moderatorinnen zusammenhängt, als prinzipiell unangebracht.
In der deutschen Medienlandschaft ist es unserer Ansicht nach gängige Praxis, dass insbesondere Frauenkörper kommentiert werden und die Bewertung des Äußeren noch vor der beruflichen Leistung Erwähnung findet. Dadurch wird die Leistung nicht nur in den Hintergrund gerückt, sondern häufig auch abgewertet.
Gut zu sehen ist dies auch in anderen Berufsfeldern wie beispielsweise dem Profisport, wo sich die Berichterstattung bei Athletinnen oft mehr auf die Kleidung oder Statur der Frauen, als auf ihre außerordentlichen sportlichen Leistungen konzentriert.1
Auch in der Wissenschaft wurden und werden Frauen grundsätzlich vernachlässigt und weniger ernst genommen, als männliche Kollegen. Frauen sind beispielsweise bei Publikationen und Zitationen (auch hochklassiger) wissenschaftlicher Artikel deutlich unterrepräsentiert.3
Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2016
veranschaulichen mögliche Folgen von Sexismus in der Wissenschaft
sehr gut.
Proband:innen wurden insgesamt 80 Fotos von realen
Wissenschaftler:innen (40 männlich, 40 weiblich), die an
Top-Universitäten in den USA tätig waren, zur Bewertung des äußeren
Erscheinungsbildes vorgelegt. Frauen, die femininer bewertet wurden,
wurde gleichzeitig seltener zugeschrieben, dass es sich um
Wissenschaftlerinnen handeln könnte.2
Wir möchten mit unserem Leserbrief für diese Thematik sensibilisieren und hoffen, dass künftig in der Berichterstattung für derartige Oberflächlichkeit kein Platz ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Anne Schneider · PD Dr. med Amrei von Braun · Freda Röhr
1 https://www.sueddeutsche.de/medien/sexismus-und-medien-ganz-schoen-sportlich-fuer-eine-frau-1.3673054
2 Banchefsky, Sarah & Westfall, Jacob & Park, Bernadette & Judd, Charles. (2016). But You Don’t Look Like A Scientist!: Women Scientists with Feminine Appearance are Deemed Less Likely to be Scientists. Sex Roles. 75. 10.1007/s11199-016-0586-1.
3 Ross, M.B., Glennon, B.M., Murciano-Goroff, R. et al. Women are credited less in science than men. Nature 608, 135-145 (2022). https://doi.org/10.1038/s41586-022-04966-w
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