Liebe Leserin,
lieber Leser,
Urethritis – Resistenztestung Ermöglichen!
Sexuell übertragbare Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Betroffen sind vor allem MSM und am häufigsten ist die Urethritis. Die neue Leitlinie weist den Weg zu Diagnostik und Therapie. Problematisch sind zunehmende Resistenzen durch zu viel Diagnostik, zu viel Therapie und zu viel PEP. Eine zeitnahe Resistenztestung mittels NAT-Verfahren ist technisch möglich, aber aufgrund der fehlenden Vergütung nicht breit verfügbar. Hier wäre eine Verlagerung der Ressourcen weg von den Plakaten „Mich juckt mein letztes Date“ in jedem Dorf hin zu Resistenztestung und -surveillance sinnvoll.
Humanitäre Ansprüche Versus Kapitalistischer Profit
So einfach darf man es sich nicht machen – auch wenn man dem humanitären Ansatz eines Menschenrechts auf bedingungslosen Zugang zu notwendigen Medikamenten nicht widersprechen kann, ohne in die reaktionäre Ecke gestellt zu werden. Auf der anderen Seite würde ein Arzneimittelpreis nach reinen Herstellungskosten die Erforschung von Arzneimitteln durch Unternehmen stoppen. Insofern sind Studien, in denen die Herstellungskosten von Medikamenten (z.B. wie neulich von Lenacapavir) berechnet werden, im Bereich des politischen Aktivismus zu verorten – auch wenn sie auf wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt werden.
West-Nil-Fieber
Der Klimawandel hat viele Folgen. Eine davon ist die Ausbreitung von Erkrankungen, die ursprünglich in den Tropen beheimatet waren. Das veränderte Verhalten von Zugvögeln und die verbesserten Lebensbedingungen von bestimmten Mückenarten haben dazu geführt, dass sich das West-Nil-Virus jetzt auch in Deutschland ausbreitet. Andere tropische Viren könnten/werden folgen. Mit diesen Veränderungen müssen wir leben, wir können aber versuchen, eine weitere Klima-Verschlechterung zumindest zu verlangsamen.
Mit den besten Wünschen für frohe
Weihnachtstage und für ein gesundes 2025
Dr. Ramona Pauli